Gefahrstoffkataster erstellen – Warum es wichtig ist und wie es gelingt
Ein Gefahrstoffverzeichnis oder Gefahrstoffkataster ist ein zentrales Instrument für den Arbeitsschutz und die Einhaltung gesetzlicher Vorschriften. Aber was genau gehört in ein Kataster, warum ist es so wichtig und wie erstellt man es richtig? Außerdem: Welche Gesetze müssen Sie beachten und wie können Sie Haftungsrisiken minimieren? Dieser Beitrag gibt Ihnen einen detaillierten Leitfaden.
Was ist ein Gefahrstoffverzeichnis?
Das Gefahrstoffkataster ist eine umfassende Dokumentation aller im Betrieb verwendeten oder gelagerten gefährlichen Stoffe. Es dient nicht nur der Übersicht, sondern ist essenziell für die Sicherheit Ihrer Mitarbeiter, die Einhaltung gesetzlicher Vorgaben und das Risikomanagement.
Ein vollständiges Gefahrstoffkataster umfasst (gemäß TRGS 400, Kapitel 5.8):
- Identifikation der Stoffe:
- Chemische Bezeichnung und Handelsname
- Sicherheitsdatenblatt (SDB) des Herstellers
- Erstelldatum des Gefahrstoffs
- Einstufung und Kennzeichnung gemäß GHS:
- Gefahrensymbole (GHS Symbole)
- H-Sätze (Gefahrenhinweise)
- Signalwort
- Mengenbereich:
- Wie viel des Stoffes wird gelagert?
- Wie viel des Stoffes wird verwendet?
- Aktualität des Katasters:
- Sind Sicherheitsdatenblätter aktuell?
Bei der Erstellung Ihres Gefahrstoffkatasters sollten Sie unbedingt auf die Sicherheitsdatenblätter (SDB) Ihrer Lieferanten zugreifen, da diese präzise Informationen über die Gefahren und Risiken des jeweiligen Stoffes enthalten. Nur durch den Einsatz dieser offiziellen und verlässlichen Dokumente können Sie Ihre Mitarbeiter rechtssicher schützen und die Einhaltung gesetzlicher Vorgaben sicherstellen.
Im Falle von Datenbanklösungen besteht jedoch das Risiko, dass die Richtigkeit und Vollständigkeit der Daten nicht garantiert ist. Dies kann zu Compliance-Problemen führen und im schlimmsten Fall rechtliche Konsequenzen nach sich ziehen. Daher empfiehlt es sich, ausschließlich auf verifizierte Daten aus den Sicherheitsdatenblättern zu vertrauen.
Warum ist ein Gefahrstoffkataster unverzichtbar?
- Gesetzliche Pflicht:
Unternehmen, die Gefahrstoffe verwenden oder lagern, sind gesetzlich verpflichtet, ein Gefahrstoffkataster zu führen. Die Nichtbeachtung kann Bußgelder nach sich ziehen bzw. Geschäftsführer haftbar machen. - Verbesserung der Arbeitssicherheit:
Ein Gefahrstoffkataster hilft, Gefahren frühzeitig zu erkennen, Schutzmaßnahmen abzuleiten und Unfälle zu verhindern. - Effektives Krisenmanagement:
Bei Notfällen (z. B. Bränden oder chemischen Unfällen) ermöglicht ein Gefahrstoffkataster Einsatzkräften einen schnellen und gezielten Zugriff auf alle relevanten Informationen. - Erfüllung von Kunden- und Auditoranforderungen:
Viele Kunden und Zertifizierungsstellen verlangen Nachweise über die korrekte Dokumentation von Gefahrstoffen. - Haftung:
Ein lückenhaftes Gefahrstoffmanagement kann zu rechtlichen Konsequenzen führen, mitunter Freiheitsstrafen.
So erstellen Sie ein Gefahrstoffkataster: Schritt für Schritt
1. Datenerhebung:
Fordern Sie für die von Ihnen verwendeten Gefahrstoffe alle Sicherheitsdatenblätter bei Ihren Lieferanten an. Diese sind gemäß REACH-Verordnung (EG Nr. 1907/2006) (Artikel 31) verpflichtet Ihnen die aktuellen SDBs zu überlassen. Blogeintrag: Sicherheitsdatenblätter
2. Stoffanalyse und Informationstransfer:
Öffnen Sie die SDBs nach einander und übertragen die wichtigsten Daten in Excel oder in eine verwendete Software. Wichtig dabei ist, das alle zwingend geforderten Parameter übertragen werden. Wir empfehlen allerdings deutlich mehr Parameter zu übertragen, da diese häufig in anderen Prozessen benötigt werden. (Lagerkonzeptionierung, Gefährdungsbeurteilung, Transport, Gewässerschutz uvm)
3. Regelmäßige Überprüfung:
Aktualisieren Sie das Kataster bei Änderungen, z. B. neuen Stoffen, neuen Sicherheitsdatenblättern oder neuen Tätigkeiten.
Herausforderungen und Lösungen
Das Erstellen und Pflegen eines Gefahrstoffkatasters ist zeitaufwändig und fehleranfällig, insbesondere wenn SDBs in gescannten oder schreibgeschützten PDF-Formaten vorliegen.
Wir bei SeDi-Tech haben eine spezialisierte Software entwickelt, die:
- Automatisiert Daten aus SDBs extrahiert und in Ihr Kataster überträgt.
- Änderungen und Aktualisierungen proaktiv verfolgt und einpflegt.
- Fehler durch manuelle Eingaben minimiert.
Außerdem fragen wir proaktiv bei Ihren Lieferanten neue Versionen der Sicherheitsdatenblätter, der Stoffe die Sie verwenden an.
Sie haben Fragen oder benötigen Unterstützung?
Wir unterstüzten Sie bei Ihren Herausforderungen! Kontaktieren Sie uns gerne.
Schnelle Links
- 1 Gefahrstoffkataster erstellen – Warum es wichtig ist und wie es gelingt
- 2 Was ist ein Gefahrstoffverzeichnis?
- 3 Warum ist ein Gefahrstoffkataster unverzichtbar?
- 4 So erstellen Sie ein Gefahrstoffkataster: Schritt für Schritt
- 5 Herausforderungen und Lösungen
- 6 Sie haben Fragen oder benötigen Unterstützung?